Mitte Juli haben wir in der Sternwarte unsere ersten eigenen Astroaufnahmen gemacht. Zuvor hatten wir eine Einführung in die Steuerung des Teleskops bekommen. Nach mehreren Aufnahmen der Sonne waren wir schon etwas vertrauter mit dem School Lab.
Am 16. Juli haben wir uns schon nachmittags an der Sternwarte getroffen, um im hellen alles aufzubauen, da wir noch keine Erfahrung in der Nacht hatten. Mithilfe des STScI-Vereinsmitglieds Peter Stinner haben wir die nötigen Teile zusammengeschraubt und angebaut, um die Kameras an das Teleskop anzuschließen. Ebenfalls haben wir uns nochmal mit den Aufnahmen und dem Nachführ-Programmen vertraut gemacht. Als es endlich dunkel war, haben wir das Teleskop ausgerichtet. Danach haben wir die zuvor vorbereiteten Teile am Teleskop montiert. Zum aufnehmen der Fotos haben wir an einem der drei Celestron C11 Teleskopen des Schülerlabors eine für die Astronomie modifizierte Canon EOS Kamera installiert. Um das Teleskop exakt nachführen zu können haben wir an dem entsprechenden Nachführteleskop eine Zwo ASI CCD-Kamera montiert. Nach einer groben Fokussierung an einem Stern, konnten wir anfangen. Unser Ziel war der Hantelnebel. Der Hantelnebel ist ein Deep Sky Objekt im Sternbild Fuchs. Der Nebel entstand durch das Sterben eines Sternes, welcher seine Gashülle abgeworfen hat und zu einem weißen Zwerg wurde. Der Gasnebel wird vom Zentralstern zum Leuchten gebracht. Trotzdem ist die Helligkeit des Nebels so gering, dass man ihn mit bloßem Auge nicht sehen kann. Um ein Foto schießen zu können, muss man die Belichtungszeit erhöhen, um mehr Licht einzufangen. Nach längerem Ausprobieren, haben wir eine gute Einstellung gefunden. Mit einer Einzelbelichtungszeit von drei Minuten haben wir eine Fotoserie über eine Gesamtbelichtungszeit von einer Stunde angefertigt. Währenddessen haben wir uns in der Sternwarte aufgewärmt und bei der Arbeit am Großteleskop zugeschaut. Nach einer Stunde waren die Bilder fertig. Morgens gegen 2 Uhr haben wir dann noch Jupiter und Saturn mit einer weiteren CCD-Kamera aufgenommen. Nachdem wir aufgeräumt hatten, sind wir in einem der Schlafräume der Sternwarte schlafen gegangen.
Am nächsten Morgen haben wir den Rest aufgeräumt und die Ergebnisse das erste Mal angeguckt. Wir waren erstaunt, wie gut die Bilder schon vor der Nachbearbeitung waren. Man hat jedoch deutlich gesehen, dass es eine Vollmondnacht war und daß unser Fokus nicht ganz optimal war. Trotzdem waren wir mit unseren ersten Astroaufnahmen mehr als zufrieden.
Einige Zeit später haben wir die Aufnahmen des Nebels mit dem Programm „Deep Sky Stacker“ und die der Planeten mit dem Programm „Autostakkert!“ gestackt. Das Bild des Nebels haben wir außerdem unter Windows mit „AstroArt“ nachbearbeitet um ein kontrastreicheres Bild zu erreichen.
Bild und Text: Lucia Gröger und Sophia Wick, Klasse 12 des Aggertal-Gymnasiums Engelskirchen
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