Während die Teleskope belegt sind oder man darauf wartet, dass die Belichtungsreihe fertig wird, muss man nicht der Langweile anheimfallen. In der Sternwarte gibt es viele interessante Nebenbeschäftigungen. Zu meinen persönlichen Lieblingen gehört unser großes Dobson-Teleskop. Ein Dobson zeichnet sich durch die sehr simple Montierung aus und in unserem Fall auch durch die nicht vorhandene Computerisierung. Man kann es ohne die Notwendigkeit zur Verkabelung, Kalibrierung oder Einstellung einfach mit zwei Leuten raustragen, händisch auf ein Objekt richten und durchs Okular schauen. Natürlich sieht man mit dem Auge nicht die vielen bunten Details wie aus den bekannten und pompösen Bildern, die aus dem Fernsehen (oder Internet) bekannt sind. Das liegt hauptsächlich daran, dass wir nur sehr eingeschränkt das häufig infrarote Licht wahrnehmen können, aber vor allem daran, dass wir als Menschen mit unseren Augen nicht zu einer Langzeitbelichtung in der Lage sind. Trotzdem staune ich jedes Mal aufs Neue. Es ist einfach ein ganz anderes Gefühl die außerirdischen Objekte mal nicht nur auf einem Computerbildschirm zu sehen.
Foto und Text: Simon Gier
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