STScI

Bei klarem Himmel ist es kalt…

… und da wir möglichst jede klare Nacht nutzen, gibt es im Winter einen warmen Kontrollraum für unsere Teleskope. Also Heizung an, Fernrohre mit Rechner verbinden, heißen Tee auf den Tisch, Musik an und los geht’s.

Wir sind im Rahmen eines sog. Engineering Runs immer noch dabei, alle Parameter am und um unser Großteleskop einzustellen bzw. in Betrieb zu nehmen. Merke: Großes Fernrohr = viel Arbeit. Diesmal ging es um die automatische Nachführung und um Korrekturaufnahmen für ein Rohbild. Dazu bot sich der Krebsnebel im Stier an. Schon bei nur 10 Minuten Belichtungszeit können wir die Filamente des Nebels sehen. Kein Wunder bei unserem Riesenteleskop.

Die sich mit 1.500 Kilometer pro Sekunde ausdehnende erratische Wolke stammt von einem in über 6.000 Lichtjahre Entfernung explodierten Stern, den chinesische Astronomen im Jahr 1054 am Himmel entdeckten. Diese sogenannte Supernova konnte sogar am Taghimmel gesehen werden. Zurück blieb ein sogenannter Neutronenstern, der sich rund 30mal pro Sekunde dreht. Er besitzt mehr als eine Sonnenmasse, hat aber nur einen Durchmesser von rund 10km. Ein Teelöffel dieser Materie wiegt so viel wie der größte beladene Öltanker der Welt. Im Bildausschnitt ist der Neutronenstern markiert.

Bilder: Thomas Eversberg, Sven Dau & Michael Haake. Text: Thomas Eversberg

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