Der Planet Mars steht zurzeit sehr günstig am Nachthimmel. Man kann ihn kurz nach Sonnenuntergang als hell leuchtenden, rötlichen „Stern“ im Osten im Sternbild Fische entdecken. Er steht am 14. Oktober von der Erde aus gesehen genau auf der anderen Seite der Sonne in sog. Opposition. Außerdem steht er uns wegen der elliptischen Erd- und Marsbahnen auch noch sehr nahe, so dass er auch relativ groß am Himmel erscheint.
Günter Dombrowski hat die Gelegenheit genutzt und an Station 1 unseres Schülerlabors eine schnelle Serie von 3000 sehr kurz belichteten Aufnahmen mit einer unserer Digitaldetektoren gemacht. Das ist bei hellen Planeten gut möglich. Um die Luftunruhe (das sog. Seeing) zu eliminieren, hat er die 300 schärfsten Aufnahmen ausgewählt und diese im Rechner gestapelt um den Kontrast angemessen zu erhöhen. Trotz relativ schlechten Bedingungen (Seeing etwa 4-5 Bogensekunden) gelang ihm eine erstaunlich gute Summenabbildung des Planeten. Die von ihm fotografierten Oberflächenstrukturen des Planeten sind real, wie ein Vergleich mit Aufnahmen von Raumsonden belegen.
Dieselbe Technik wendete unser Kollege Frank Bohlscheid mit seinem gleich großen Teleskop an, diesmal aber bei deutlich besseren Beobachtungsbedingungen. In seiner Aufnahme sieht man den gleichen Bildausschnitt. Die kleine Aufhellung im oberen rechten Bereich ist übrigens Olympus Mons, der größte Vulkan im Sonnensystem und mehr als doppelt so hoch wie der Mount Everest über dem Meeresspiegel.
Bilder: Günter Dombrowski, Frank Bohlscheid. Text: Thomas Eversberg
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